Konditionstraining für Kampfsportler: Die effektivsten Workouts

Kondition ist ein entscheidender Faktor für KampfsportlerInnen. Eine starke Ausdauer ermöglicht es, über lange Zeit explosive Bewegungen auszuführen, während eine gute anaerobe Kapazität schnelle Angriffe und Verteidigungen unterstützt. Welche Workouts deine Kondition am effektivsten verbessern, liest Du hier.

Warum ist Konditionstraining im Kampfsport wichtig?

Kampfsport erfordert eine Mischung aus aerober und anaerober Leistungsfähigkeit:

  • Anaerobes System (ATP-CP & Glykolyse): Entscheidend für explosive Bewegungen wie Schläge, Tritte und Würfe. Hochintensives Intervalltraining (HIIT) und plyometrische Übungen verbesseren diese Fähigkeit.

  • Aerobes System: Unterstützt die Erholung zwischen den Runden und steigert die Gesamt-Ausdauer. Studien zeigen, dass 60–70 % der Energie bei längeren Kämpfen aus dem aeroben Stoffwechsel stammt (Bompa & Haff, Periodization, 2018).

1. Bessere Ausdauer & Leistungsfähigkeit

Ein gutes Konditionstraining hilft dir, in langen Kämpfen nicht an Kraft zu verlieren und deine Beweglichkeit sowie Technik über die gesamte Kampfzeit aufrechtzuerhalten.

2. Erhöhte Explosivität & Schnellkraft

Sprints, Sprungkrafttraining und plyometrische Übungen fördern schnelle Bewegungen und explosiven Krafteinsatz im Kampf.

  • Explosive Übungen wie Kniebeugen-Sprünge oder Medizinball-Würfe erhöhen die Schnellkraft, die für KO-Schläge oder Takedowns essenziell ist.

  • Krafttraining mit moderater Intensität (40–60 % 1RM) und hoher Wiederholungszahl verbessert die muskuläre Ermüdungsresistenz (American College of Sports Medicine, 2009).

3. Schnellere Erholung & höhere Widerstandsfähigkeit

Durch gezieltes Intervalltraining kannst du deine Regenerationsfähigkeit verbessern und im Kampf oder Sparring schneller durchatmen.

Die effektivsten Workouts für Kampfsportler

1. High-Intensity Interval Training (HIIT)

Hochintensives Intervalltraining (z. B. 30 Sekunden Sprint, 30 Sekunden Pause) steigert nachweislich die VO₂max (maximale Sauerstoffaufnahme), die ein Hauptindikator für Ausdauer ist (Buchheit & Laursen, 2013).

Ein Beispieltraining:

  • 30 Sekunden Burpees

  • 30 Sekunden Schattenboxen

  • 30 Sekunden Seilspringen

  • 10 Klatschliegestütz

  • 30 Sekunden Pause

  • 5-8 Runden wiederholen

2. Seilspringen

  • Fördert Beinarbeit, Koordination und Ausdauer

  • Variiere zwischen schnellem und langsamen Tempo für maximale Effizienz

3. Sprints & Intervallläufe

  • 100m Sprint, 30 Sekunden Pause, 10 Wiederholungen

  • Treppenläufe zur Verbesserung der Schnellkraft

  • Airbike Sessions mit intensiven Intervallen

4. Zirkeltraining

Eine Runde könnte beinhalten:

  • 45 Sekunden Kniebeugen

  • 45 Sekunden Liegestütze

  • 45 Sekunden Medizinball-Slams

  • 45 Sekunden Klimmzüge

  • 45 Sekunden Pause

  • 3-5 Durchgänge

5. Plyometrisches Training

Plyometrisches Training basiert auf dem Konzept der Muskelreaktionskraft, bei dem Muskeln schnell und kraftvoll anspannen, um eine Bewegung auszuführen. Ein Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus ist eine aktive Dehnung (exzentrische Kontraktion) eines Muskels, gefolgt von einer sofortigen Verkürzung (konzentrische Kontraktion) desselben Muskels.

  • Box Jumps (3x12)

  • Kettlebell Swings (3x15)

  • Explosive Kniebeugen mit Sprung (3x10)

6. Sandsack-Workouts

  • 3 Minuten harte Schläge und Kicks

  • 1 Minute Pause

  • 5 Runden wiederholen

Die Bedeutung von Erholung und Laktattoleranz

  • Hohe Laktatwerte reduzieren die Schlagkraft und Reaktionszeit. Studien zeigen, dass Kampfsportler mit höherer Laktattoleranz längere intensive Phasen durchhalten können (Franchini et al., 2013).

  • Aktive Erholung (lockeres Joggen oder Radfahren nach dem Training) beschleunigt den Laktatabbau.

Generell gilt, was Stefan Zweig vor 100 Jahren zum Besten gab: Auch die Pause gehört zur Musik. Regeneration ist ebenso wichtig, wie das eigentliche Training. Setzt du dich im Sport einem intensiven Reiz aus, welcher knapp über deinem derzeitigen Trainingsniveau liegt, dann wird dein Körper dadurch zunächst geschwächt.

Während der Erholungsphase werden neue Kräfte gesammelt. Um einen Puffer für wiederkehrende Belastungen bereitzustellen, steigt deine Leistungsfähigkeit während der Regeneration über das ursprüngliche Niveau hinaus. Dieser Mechanismus wird als Superkompensation definiert.

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